Förderverein Schwimmbad Ahorn am Dienstag in Buch aus der Taufe gehoben
Eine Bürgerinitiative der besonderen Art
94 Personen traten spontan bei / Dreigestirn an der Spitze / Mitgliederwerbung beim Dorffest

Buch. Die Stühle im Rathaus in Buch reichten nicht aus, ebensowenig wie die vorbereiteten Beitrittserklärungen, Mehr als 100 Personen, überwiegend aus dem Ahorner Ortsteil Buch, waren gekommen, um den Förderverein Schwimmbad Buch aus der Taufe zu heben. Die große Resonanz belegt, daß die kulturelle Einrichtung für die Bevölkerung eine Herzensangelegenheit ist. So ging auch die Wahl des Vorstandes reibungslos über die Bühne. Bei der Gründungsversammlung traten spontan 94 Personen dem Verein bei, der Ausdruck einer Bürgerinitaitive der besonderen Art ist.

,,Wir wollen nicht gegen die Gemeinde arbeiten, sondern mit ihr zusammen das Schwimmbad in Buch erhalten." Buchs Ortsversteher Peter Kernwein machte zu Beginn der Gründungsversammlung deutlich, wie er sich das Wirken des Fördervereins künftig vorstelle. ,,Der Verein soll die Gemeinde bei der Planung und Durchführung der Sanierung unterstützen.“ Kommunikation und nicht Konfrontation soll der Schlüssel zum Erfolg sein. Durch ,,den Einsatz der Köpfe“ solle man zu Bedingungen kommen, die die Forderungen der Deutschen Industrie Norm (DIN) 19643 erfüllen. Bei einer kurzen Erläuterung der Situation des Schwimmbades und der notwendigen Umbaumaßnahmen (wir berichteten) sagte Kemwein, daß ,,das alte Becken als Grundsubstanz zu verwenden“ sei. Deshalb sei seine persönliche Meinung, daß die Kosten für die Sanierung unter die im Raum stehende Mindestsumme von 500 000 Mark gedrückt werden könnten. Hier gelte es Möglichkeiten und Alternativen auszuloten. ,,So wird auch das Einholen von Informationen zu den Aufgaben des Fördervereins gehören“, erläuterte Kernwein. Der Zweck des Vereins, so der Ortsvorsteher von Buch, sei ,,die ideelle und finanzielle Förderung des Schwimmbades der Gemeinde Ahorn in Buch“. Diese kulturelle Einrichtung, die für alle Bewohner dieses strukturschwachen ländlichen Raumes, insbesondere aber für Kinder und Jugendliche zur Förderung des Sports, zur Pflege der öffentlichen Gesundheit und zur Steigerung der Lebensqualität beiträgt, solle erhalten und weiter ausgebaut werden, heißt es weiter in der Satzung.,, Es soll nicht das bloße Baden, sondern ausschließlich die Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen sowie die dazu erforderlichen Geräte und Einrichtungen unterstützt werden. Ebenso soll die Unterstützung der Gemeinde Ahorn für Wirtschaftsgüter des Spielplatzes erfolgen.“ Bevor die Gründung des Vereins erfolgte, wollten die Anwesenden noch wissen, ob von Seiten der Gemeinde überhaupt die Bereitschaft vorhanden sei, das Freibad zu erhalten. Bürgermeisterstelivertreter Gerhard Ernst meinte, daß Gemeinderat und Verwaltung dem Schwimmbad gegenüber immer positiv eingestellt gewesen seien. ,,Wir haben in der Vergangenheit immer getragen, daß 40 000 bis 50 000 Mark zugeschossen wurden“, sagte Ernst. Die anstehende Renovierung zu finanzieren werde schwierig, wenn man nirgendwo etwas anzapfen könne. Der Förderverein könne sicherlich eine gewisse Leistung bringen, so die Gemeindekasse entlasten und die Sache auf eine breite Basis stellen.

Keinerlei Probleme bereiteten die anschließenden Neuwahlen. An der Spitze des Fördervereins steht ein Dreigestirn. Werner Frank und Werner Schmitt aus Buch sowie Rolf Ritter aus Eubigheim fungieren als gleichberechtigte Vorsitzende. Zur Schriftführerin wählte die Versammlung Hanne Kernwein, zur Kassiererin Ruth Wolz. Als Beisitzer gehören dem Führungsteam an: Peter Kernwein, Heinrich Dosch, Hilde Kolb, Werner Hetzler, Oskar Karg, Uwe Kaufmann und Sven Feiler. Ernst-Karl Kaufmann und Simone Frodl prüfen die Kasse. Ortsvorsteher Peter Kernwein freute sich, daß auch Personen aus anderen Ortsteilen Ahorns sowie vom Nachbarort Brehmen dem Vorstand angehören. Denn das Bad sei nicht nur eine Angelegenheit von Buch, sondern vor allem der Gemeinde und indirekt auch der umliegenden Dörfer. Schließlich werde das Freibad auch von Personen genutzt, die nicht aus der Gemeinde stammen oder nicht in Ahorn wohnen. Vorsitzender Werner Frank blickte kurz auf die Vorgeschichte zu der Gründungsversammlung zurück. ,,Es war eine schnel le Sache, aber wir haben alle die Notwendigkeit erkannt und sofort zugesagt.“ Er und seine Vorstandskollegen hätten sich zum Ziel gesetzt, zu agieren und nicht zu reagieren. Dabei wolle man die Gemeinde unterstützen und nicht einen ,,Gegenpol“ bilden. Viele Ideen habe man schon zusammengetragen. ,,Wenn nur zehn Prozent umgesetzt werden könnten, käme man sicherlich weiter“, meinte Frank. Informationen will der Verein auch durch die Kontaktaufnahme mit anderen Fördervereinen, beispielsweise in Wenkheim und Althausen, sammeln. Weiter sollen die Betriebskosten des Bades durch Hilfsarbeiten, wie Rasenmähen, gesenkt werden. Peter Kernwein glaubt, daß dadurch bis zu 10 000 Mark jährlich eingespart werden könnten. Zunächst jedoch steht die Mitgliederwerbung an erster Stelle. So soll das Dorffest am Samstag/Sonntag, 19.120. Juni, genutzt werden, um den Verein vielen Leuten, auch von außerhalb, vorzustellen. ,,Je mehr Mitglieder der Verein hat, desto mehr wird sein Wort gelten“, meinte Frank. Zudem sollen Beitrittsformulare in den Rathäusern der Ortsteile, im Schwimmbad sowie an den Schaltern der Geldinstitute ausgelegt werden. Unter dem Aspekt, möglichst viele Mitglieder zu bekommen, legte die Versammlung den Jahresbeitrag auf zehn Mark fest. Es ist nur eine Einzelmitgliedschaft möglich.

hut



   Hoch motiviert: Der Vorstand des Fördervereins Schwimmbad Ahorn zusammen mit
   Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Ernst (dritter von links).              Bild: Fingerhut

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