Hier hat der Leser das Wort




Konsequenzen nicht bedacht

Zu den Artikeln ,,Der Gemeinderat
lehnte Sanierung ab' und ,,Ohne Ge-
fühl" (FN 26. Januar)

Klug oder dumm? Diese Frage wurde von Herrn Fingerhut in seinem Kommentar zur Ablehnung der Sanierung des Schwimmbades in Ahorn richtig gestellt. Auch wenn diese Frage rhetorischen Charakter hat, denn die Antwort scheint klar: Dumm! Und dies ist wohl sehr höflich ausgedrückt.
In aller Deutlichkeit kam zum Vorschein, dass die Abstimmung bei den neun Sanierungsgegnern im Gemeinderat innerste Befriedigung ausdrückte, es den ,,Büchern" mal ordentlich gegeben zu haben. In keinster Weise (-oder doch ganz bewusst?) wurden die Konsequenzen dieser Kungelei bedacht.
Der Graben, welcher hier zwischen den Bücher Bürgern und den übrigen Gemeindeteilen aufgerissen wurde, wird, sollte diese Entscheidung nicht revidiert werden, über Jahrzehnte hinweg so tief sein, dass eine Reparatur desselben undenkbar erscheint. In Buch ist seit dieser Gemeinderatssitzung die Diskussion um einen Austritt aus dem Gemeindeverbund in vollem Gange. Sollte dies nicht möglich sein, ist zumindest eine gedankliche Verabschiedung der Bücher aus der Gemeinde Ahorn zu befürchten.
In keinster Weise wurde berücksichtigt, was das Schwimmbad für den Ortsteil und auch für umliegende Ortschaften bedeutet. Es ist nicht nur als Kommunikationszentrum und Begegnungsstätte (auch für ältere Menschen) notwendig, sondern auch kriminalpolitisch äußerst wertvoll. Hier wissen wir unsere Jugend und Kinder gut aufgehoben und betreut. ,,Kommunale Kriminalprävention" ist für die neun Sanierungsgegner ein Fremdwort, aber sie hätten sich über dessen Bedeutung schlau machen müssen.
Auch der Herr Bürgermeister hätte als Mitglied des Jugendhilfeausschusses im Kreistag diesen Aspekt mit in die Bewertung einfließen lassen müssen. Das Spiel war abgekartet. Auch auf den Antrag auf geheime Abstimmung war der Bürgermeister wohl vorbereitet worden und hatte sich bereits zuvor notiert, welche Möglichkeiten der Auslegung es gibt, um dieser Feigheit den Weg zu öffnen. Mit Ihrer Entscheidung, werte Sanierungsgegner, haben Sie mehr als nur die Bücher Bürger erzürnt und gegen Sie aufgebracht. Das werden Sie noch spüren.

Ralph Trefz, Buch



Ein Trauerspiel

Neue Besen kehren gut, das ist eine Volksweisheit. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass dabei Wertvolles vom Tisch gefegt wird, das dann leider unwiederbringlich verloren ist.
So geschehen in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde Ahorn am 24. Januar. Neun ,,neue" Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, vier ,,alte" und ein ,""Bürger"meister hatten über die Sanierung des Schwimmbades im Ortsteil Buch zu beschließen. Vordergründig ging es um Zahlen; um solche, die man glaubt, und um andere, die man nicht glaubt - oder die man nicht glauben will. Nur kein Risiko eingehen, keinen Antrag auf Fördermittel stellen und vor allem: geheim abstimmen! Weiter so, wertes Gremium, so zeigt man den Bürgerinnen und Bürgern, dass man zur eigenen Meinung steht, gewinnt dadurch Vertrauen und kann Haushaltsmittel für wirklich ,,Wichtiges" einsetzen!
Habt Ihr auch an die betroffenen Menschen gedacht? Habt Ihr nachgefragt, was das Schwimmbad für die Bücher Bürger bedeutet? Hier hat Bürgerengagement Geschichte! In Eigenarbeit 1936 erstellt, nach der Zerstörung im Krieg bereits 1951/52 (!!) in Eigenarbeit renoviert, noch 1969 von der damals selbstständigen Gemeinde Buch am Ahorn mit großzügigen Geldmitteln bedacht. ,,Was du ererbt von deinen Vätern..." für die Menschen in Buch ist ,,ihr" Schwimmbad mehr als eine Freizeiteinrichtung! Und sie sind bereit, dafür viel zu tun. Beim Dofffest zu Gunsten des Schwimmbades war ganz Buch im Einsatz. Jugendliche und Erwachsene helfen gleichermaßen beim Streichen oder bei anderen notwendigen Arbeiten. Bürger aus anderen Ahorner Ortsteilen und aus sonstigen Nachbargemeinden unterstützen uns.
Der Beschluss des Ahorner Gemeinderates, das Schwimmbad im Ortsteil Buch nicht zu sanieren, ist ein Schlag ins Gesicht all jener Menschen, die mit viel Engagement und persönlichem Einsatz für den Erhalt gearbeitet haben und weiterarbeiten wollen. Während andernorts Bürgerengagement unterstützt und öffentlich gefördert wird, wird ihm in Ahorn der Boden entzogen. Ein Trauerspiel!

Johanna Kernwein, Buch



Vertrauensverlust

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat
lehnte Sanierung ab' (FN 26. Januar)

Mit dem mehrheitlichen Beschluss des Gemeinderates, das Schwimmbad Ahorn nicht zu sanieren, kann innerhalb der Gemeinde nicht zur üblichen Tagesordnung zurückgekehrt werden.
Anlässlich vielfältig erfolgter Reaktionen von Bürgern zu dieser Entscheidung, ist festzustellen, dass ein großer Vertrauensverlust der Bürger in die Volksvertreter ihrer Gemeinde gegeben ist.
Vor der Kommunalwahl wurde vom Gemeinderat kein Beschluss zur weiteren Vorgehensweise in Bezug auf die Sanierung des Schwimmbades gefasst. Die am Montagabend vorgenommene Abstimmung in geheimer Wahl, mit dem Ergebnis das Schwimmbad Ahorn nicht zu sanieren, lässt bei vielen Bürgern Unverständnis gegenüber ihrem Gemeinderat in Bezug auf die mangelnde Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung bei Entscheidungen aufkommen.
Durch die Entscheidung wurde hier der Eigeninitiative und dem Engagement des Fördervereins Schwimmbad Ahorn e. V. eine ganz klare Absage erteilt. Es stellt sich hier für viele Bürger überhaupt die Frage, ob weiterhin in Selbsthilfe uneigennützige Arbeit für die Gemeinde übernommen wird, wenn dies nicht einmal von Seiten der gewählten Vertreter in der Gemeinde honoriert oder besser gesagt, überhaupt nicht zur Kenntnis genommen wird.
Durch die Entscheidung das Schwimmbad Ahorn im Ortsteil Buch nicht zu sanieren, stellt sich auch die Frage, inwieweit die Ortsteile der Gemeinde Ahorn integriert sind beziehungsweise wie sich die Bevölkerung der einzelnen Ortsteile mit der Gesamtgemeinde identifiziert beziehungsweise nach dieser Entscheidung noch identifizieren kann.
Zur politischen Arbeit des Bürgermeisters wird nun von den Bürgern kritisch hinterfragt werden, inwieweit er überhaupt die Gemeindepolitik mitbestimmen kann, wenn seine Vorschläge nicht einmal zur Abstimmung kommen. Die Enttäuschung über diese, sich in der ganzen Gerneinde negativ, auswirkende Beschlussfassung ist sehr groß, sie wird allerdings nicht zur Resignation führen, sondern Antriebsfeder sein.

Uta Lauber,
Gemeinderätin von Ahorn, Buch



Den bequemen Weg gewählt

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnt
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Klaus Henrich hat in der Gemeinderatsversammlung am vergangenen Montag geäußert, dass nur 15 Prozent der Ahorner Bürger Mitglieder im Förderverein des Bücher Schwimmbades sind und er deshalb auch eine Verantwortung den anderen 85 Prozent gegenüber habe. Deshalb hat er die Sanierung des Freibades grundsätzlich in Frage gestellt.
Ich erachte es als sehr vermessen von ihm, nur auf Grund der Mitgliederzahlen eines Vereins auf die .Meinung von 85 Prozent der Ahorner Bevölkerung zu schließen. Nur weil diese nicht Mitglieder im Förderverein sind, sind sie noch lange nicht für die Schließung des Schwimmbads.
Auch ich war bisher noch nicht Vereinsmitglied. Um allerdings zu unterstreichen, dass ich ganz und gar nicht mit diesem Ge-meinderatsbeschluss einverstanden bin, habe ich nun meine Beitrittserklärung abgegeben. Ich möchte nicht, dass sich Herr Henrich oder sonst einer der neun ablehnenden Gemeinderäte anmaßt meine Meinung vertreten zu können. Vielleicht finden sich noch mehr Bürger, die ihrem Protest auf diese Weise Ausdruck verleihen möchten.
Einige Herren im Gemeinderat haben einen recht bequemen Weg gewählt um dieses Problem zu lösen: man schließt das Bad, dann hat man seine Ruhe (?). Doch das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die unzählige Stunden ihrer Freizeit geopfert haben, um dieses Bad für die Allgemeinheit zu erhalten, besonders für die Kinder und Jugendlichen. Denn was hat Ahorn denn sonst noch, gerade dieser Altersgruppe, zu bieten?
Und es drängt sich mir noch eine andere Frage auf, und damit glaube ich vielen Büchern aus dem Herzen zu sprechen, zumin-dest nach den Gesprächen in den letzten Tagen zu urteilen: ,,Würde das Freibad in Eubigheim liegen, gäbe es diese Diskussion überhaupt? Wäre es nicht schon längst beschlossene Sache, das Bad zu sanieren?
Mich beschleicht ein komisches Gefühl! Geht es hier wirklich nur ums Geld? Oder bei einigen Personen auch um Neid und Missgunst? Kann es sein, dass man dem Ortsteil Buch nicht gönnt, dass es seine Bewohner geschafft haben fast 75 Jahre lang das Bad zu erhalten, welches die Groß- und Urgroßväter erbaut haben?
Denn wie sonst lässt es sich erklären, dass man bereits den Antrag auf Mittel aus dem Ausgleichsstock ablehnt. Dass man nicht abwarten kann, welche konkreten Zahlen nach der Detailplanung im Raum stehen (zumal diese Planung ja kostenlos für die Gemeindekasse wäre). Es sieht ganz danach aus, als habe man Angst davor, es könnten doch noch genügend Gelder für eine Sanierung aufgetrieben werden!

Linda Reichert, Buch



Bedauern und Unverständnis

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat
lehnte Sanierung ab" (FN 26. Januar)

An der Sitzung des Gemeinderates in Hohenstadt konnte ich leider nicht teilnehmen. Mit großem Bedauern und Unverständnis habe ich jedoch den Artikel in den FN gelesen und möchte hierzu meine Meinung äußern.
Ich war als alteingesessener Bücher Bürger auch lange Jahre öffentlich tätig. Diese Art der Abstimmung habe ich jedoch noch nicht erlebt und ich glaube, dass in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. In sachlichen Dingen wäre es doch besser und sinnvoller, wenn jedes Gemeinderatsmitglied offen zu seiner Meinung stünde.
Wenn ich heute sehe, wie eine Revolution im Dorf ausbricht und eine Missstimmung und Verärgerung über die Väter der Gemeinde Ahorn vorhanden ist; so glaube ich, dass es falsch war, den Wunsch, den Willen und das große Engagement des Fördervereins, vieler Bürger und Gleichgesinnter geradezu mit Füßen zu treten.
Eine alte Bauernweisheit besagt: ,,Was du ererbt von deinen Vätern, erhalte und vermehre es!" Diese Regel sollte auch in der Gemeinde eingehalten werden. Böse Zungen behaupten, das Schwimmbad ge-höre Buch und der Erlös aus dem Gemeindewald gehöre Ahorn. Ich meine jedoch, dass, wenn der Zusammenschluss damals richtig war, alles der Gemeinde Ahorn gehört.
Ich selbst bin für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen unserer Gemeinde, dies ist aber nur möglich, wenn auch kleine Ortsteile zu ihrem Recht kommen. Unsere Gemeindevertreter sollten nicht alles unter dem Gesichtspunkt der Rentabilität sehen, sondern das Wohl aller, ganz besonders unserer Kinder und Enkelkinder, im Auge behalten, damit auch in Zukunft ein Wohnen auf dem Lande und ganz besonders in der Gemeinde Ahorn sinnvoll erscheint und lebenswert bleibt.

Günter Wolz, Ahorn



Sozialer Treffpunkt

Zum Artikel ,,Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

In der derzeit laufenden Diskussion über das Schwimmbad in Buch ist es uns als Eltern ein Anliegen, auf folgende Aspekte hinzuweisen: Im Sommer in Urlaub zu fahren, ist nicht für alle Familien möglich. So ist für viele unser Schwimmbad ein Teil des Sommerurlaubs - ja sogar noch viel mehr. Da das Bad nicht so groß und überlaufen ist, bietet es die Möglichkeit, auch mit den kleinsten Kindern dort hinzugehen. Mütter wechseln sich bei der Beaufsichtigung der Kinder ab und erfahren dadurch selbst Entlastung.
Für unsere Jugendlichen und auch für uns Erwachsene ist es im Sommer der soziale Treffpunkt, wo wir uns unterhalten, austauschen und leicht Kontakte zu Familien aus anderen Ortsteilen knüpfen kön-nen. In der Gemeinde Ahorn gibt es keine weitere Alternative, bei der die ganze Familie gemeinsam etwas unternehmen kann - im Gegenteil: in Ahorn gibt es überhaupt keine weitere Einrichtung, die die Kinder in den Ferien nutzen können. Da sind sechs Wochen Ferien ganz schön lang.
Ein wichtiger Aspekt für uns Eltern ist, dass die Kinder hier ihre Freizeit sinnvoll gestalten, Spaß haben, und gleichzeitig ein Beitrag zur Gesundheit geleistet wird. Sind den Gemeinderäten sowie dem Bürger-meister Herrn Haas die Kinder und die Jugendlichen von Ahorn völlig egal? In anderen strukturarmen Regionen wird alles darangesetzt, öffentliche, ortsnahe Einrichungen zu erhalten, die eine sinnvolle Frei-zeitgestaltung für alle Altersgruppen ernöglichen. Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass in Ahorn Vorschläge zum Erhalt bereits im Vorfeld, ohne alternatives Angebot, abgeschmettert werden.
Die Behandlung des Themas bei der Gemeinderatssitzung hat uns sehr betroffen md verärgert. Das hat für uns folgende Fragen aufgeworfen: Ist die Finanzierung wirklich zu teuer oder liegt das Schwimmbad nur im falschen Ortsteil? Wird das Projekt Schwimmbad nur dazu missbraucht, alte Grabenkämpfe zwischen den Gemeinden zu pflegen beziehungsweise persönliche Ansichten durchzusetzen?
Schade, dass den Bürgervertretern keine andere Sichtweise und Entscheidung möglich war. Wir bedauern dies besonders im Hinblick auf unsere Kinder und Jugendlichen. Doch allein Bedauern reicht uns nicht aus, denn uns ist es wichtig, gemeinsam mit unseren Kindern Freizeit sinnvoll und ortsnah gestalten zu können. Deshalb fordern wir, dass der Gemeinderat seine Entscheidung überdenkt und nach Möglichkeiten sucht, das Schwimmbad weiterhin für die Bevölkerung zu erhalten.

Veronika Frank und
Ute Reichert-Kuhn, Buch



Nicht fassbar

Zum Artikel ,,Gemeinderat lehnt San-
ierung ab" (FN 26. Januar)


Auch Tage nach dem Beschluß, kann man noch nicht fassen, was dieses Gremium beschlossen hat. Haben sich hier einige Räte vor einen Karren spannen lassen, ohne über die Konsequenzen nachgedacht zu haben?
Das Gremium bestehend aus einigen jungen Familienvätern, hatte nicht ein posities Wort für das Schwimmbad übrig! Einige Mitglieder äußerten ihre Meinung gar nicht, so die Hohenstädter Räte. Ihre Vorgänger brachten ihre Meinung immer engagiert und doch kompromißbereit vor und hätten sicherlich eine geheime Abstimmung nicht gebraucht.
Lächerlich ist es, dass ein Rat einen Antrag stellt, um dann doch dagegen zu stimmen. Dieses wird in die Ahorner Annalen eingehen, ebenso, dass ein Mitglied nicht deutlich Ja oder Nein schreiben kann.
Wie muß eine Rätin gelitten haben, als sie wörtlich sagte: ,,Ich kann dieses Thema nicht mehr hören, wir diskutieren schon über 100 Stunden darüber!" Wie lange ist .sie eigentlich im Amt und fanden in ihrer kurzen Amtszeit schon so viele Sitzungen statt? Vertritt sie somit die Meinung der zahlreichen Eubigheimer Badegäste?
Es wurde alles andere in den Vordergrund geschoben, um dem Antrag des Ortschaftrates aus dem Weg zu gehen. Die aufwendige Arbeit des Fördervereins, die unter großem Zeitdruck geleistet wurde, wurde in wenigen Minuten mit Füßen getreten und mit einem gewissen Risiko abgestempelt. Die Sache war von vornherein doch schon abgekartet. Kann man da noch von einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit sprechen?
Was hätte es den Gemeinderat gekostet, einen Antrag auf Fördermittel zu stellen und die endgültige Kostenaufstellungen abzuwarten? Nichts.

Josefa Kempf, Ortschaftsrätin, Buch
Uli Kempf, Buch



Herzen zu Stein erstarrt

Zu den Artikeln ,,Der Gemeinderat
lehnte Sanierung ab" und ,,Ohne Ge-
fühl" (FN 26. Januar)


Es war einmal.. ein kleines Königreich namens Ahorn, da gab es unter anderen kulturellen Einrichtungen auch ein ganz besonderes Kleinod, ein kleines, gemütliches, idyllisch gelegenes Bad. Viele Bürger waren darüber sehr glücklich. Obwohl schon seit geraumer Zeit das Damokles-schwert darüber hing, wussten der alte König und seine Minister immer wieder einen Ausweg. Da trug es sich zu, dass der alte König abdankte. Ein junger König kam an die Macht und mit ihm viele neue Minister.
Sie wollten das kleine Königreich tolerant und kompetent regieren. Sie blickten innovativ in die Zukunft und suchten der ,,Stadt Bestes". Doch just zu diesem Zeitpunkt trat der gelbgesichtige böse Zauberer ,,Neid von Missgunst" auf den Plan. Er trachtete danach, das Denken der Minister zu vergiften, schlug sie mit Blindheit und lockte sie mit leeren Versprechungen, die da waren: Macht, Ehre, Ruhm und Ansehen (oder einen neuen Fendt?).
Plötzlich gab es Streit und Zwietracht unter der Bevölkerung. Keiner gönnte mehr dem anderen etwas, weder eine renovierte Turnhalle noch eine neue Ortsdurchfahrt und schon gar nicht ein Schwimmbad. Die Bürger bangten und zitterten um ihr Bad, in dem schon ihre Großmütter und Großväter badeten.
Als sie gar so niedergeschlagen waren, erschien ihnen die gute Fee ,,Initiativa von und zu Engagement", und gab ihnen einen guten Rat: Veranstaltet so viele ,,Festle" wie nur möglich, gründet einen Förderverein, sammelt Spenden und es wird euch wohlergehen. Da wurden die Herzen der Bürger wieder froh. Brüderlich und schwesterlich hielten alle zusammen, Jung und Alt. Sie spuckten in die Hände, schufteten und rackerten sich ab für ihr Bad. Sie taten alles Menschenmögliche um die Sanierungskosten so niedrig wie nur möglich zu halten.
Sie hatten so die begründete Hoffnung, den König und seine Höflinge milde und gnädig zu stimmen. Frohgemut und im Wissen um ihre Seriosität baten sie um Audienz. Doch was war geschehen!? Ein böser Zauber lag über dem Hofstaat. Allen, bis auf ,,vier" geheimen Ausnahmen, war Herz und Hirn zu Stein erstarrt. Bei einem dehnte sich die Starre bis zu den Fingerspitzen aus, so dass er kein leserliches ,,Ja" oder ,,Nein" schreiben konnte.
Ohne Bedauern und ohne nachzudenken entschieden sie gegen einen Antrag auf Fördermittel und damit auch gegen das Bad. Die Untertanen weinten bitterlich über ihre armen, verwirrten, vom Bannstrahl des bösen Zauberers getroffenen Minister. Nun suchen viele Untertanen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, einen wirkungsvollen Zauberspruch für: Aufgeschlossenheit, Weitsichtigkeit Klugheit, Toleranz, Bürgernähe, Mut und Feinfühligkeit zum Wohle aller Bürger, auf dass bald wieder Friede und Eintracht im kleinen Königreich herrschen möge, und es niemals heißen muss: ,,Es war ein- mal... !,,

Siglinde Wolz, Buch



Aus der Hüfte geschossen

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Janu-ar)

Dieser Schlag mit der großen Keule mitten ins Gesicht einer friedlichen Bürgerinitiative hat voll gesessen. Was man damit angerichtet hat, das haben die Gemeindepolitiker wohl nicht ausreichend bedacht. Was da teilweise negativ geäußert wurde, das waren keine Argumente, zumindest keine belegbaren.
Seit dem Zusammenschluss der einzelnen Gemeinden zur Gemeinde Ahorn hat Altbürgermeister Hafner das anfangs sehr kleine Pflänzchen ,,Zusammenwachsen, Gemeinsamkeit und Wir-Gefühl" gehegt und gepflegt. Es waren erfreuliche Fortschritte zu beobachten.
Durch den ablehnenden Beschluss zur Sanierung des Schwimmbades, halt eben zufällig im Ortsteil Buch, ist man urplötzlich wieder im Jahre 1974/75 gelandet. So schnell kann das gehen.
Was bringen die Neujahrsempfänge, bei denen Glückwünsche für eine gute Zukunft verteilt werden, Politiker den Bürgern um den Hals fallen und bei denen man ein ,,blühendes Gemeinwesen" vermitteln möchte? Alles nur heiße Luft? Fast anzunehmen, wenn man die real existierende Gemeindepolitik in der Sitzung in Hohenstadt verfolgt hat.
Wenn jetzt gar in Leserbriefen von Ab-spaltung der Teilgemeinde Buch mittels Bürgerentscheid gesprochen wird, dann mag man daraus die verheerende Wirkung des geheimen Beschlusses des hohen Rates erkennen.
Was bleibt zu tun? Meines Erachtens sind bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten angesprochen, ausreichend diskutiert und bewertet. Bis die vorgetragenen 100 Stunden des Gemeinderates erreicht sind, könnte man noch viel Vernünftiges miteinander besprechen. Drei Dinge sind notwendig: ehrlicher Umgang miteinander; Fakten sameln, Fakten sammeln, Fakten sammeln; Beschluss und die Gründe dazu belegen und erläutern.
Mit einer fundierten Entscheidung, eine Entscheidung, die Hand und Fuß und Sinn und Verstand hat, wird man bei den Bürgern immer auf Verständnis stoßen. Mit Platzpatronen und Dumdumgeschossen, und noch dazu aus der Hüfte abgefeuert, wird man keine tragbaren Lösungen erreichen. Allenfalls kurzfristige Genugtuung.
Zunächst aber bleibt die spannende Frage: Kommt es zu weiteren vernünftigen Ge-sprächen, bei denen der ernste Wille zur Sachlichkeit erkennbar wird oder geht man auf dem vom Gemeinderat eingeschlagenen Weg der Konfrontation weiter?
Jede(r) Gemeinderat/rätin möge da mal ein weiteres Viertelstündchen opfern und nachdenken.
Sollte sich allerdings herausstellen, wie der Leserbriefschreiber am 28. Januar vermutet, dass die negative Entscheidung abgesprochen war und das Ergebnis schon vor der Sitzung feststand, dann kann man das ,,Gemeinwesen Ahorn" für lange Zeit vergessen.
Was man nicht vergessen sollte, ist die Änderung der Eintragung der Gemeinde Ahorn im Internet: Streiche: Freibad Buch.
Setze: ?

Heinrich Dosch, Eubigheim



Gräben zuschütten

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (EN 26. Januar)

Die Entscheidung über die Zukunft des Schwimmbades in Buch scheint nun endgültig gefallen zu sein. Dass die Wogen innerhalb der Gemeinde Ahorn hoch schlagen würden, ganz gleich, welches Abstimmungsergebnis zum Schluss im Raum ste-hen würde, war unschwer vorauszusagen. Da ich indirekt mit dieser Sache ja auch konfrontiert war, möchte ich dazu einige Sätze sagen.
Als Ortsvorsteher von Hohenstadt, auf dessen ,,neutralem Boden" die Sitzung am letzten Montag stattfand, bin ich bei Gemeinderatssitzungen Teilnehmer ohne Stimmrecht. Ich konnte also die Meinungsbildung zum Thema Schwimmbad Buch im Gemeinderat längere Zeit mitverfolgen, ohne zum Schluss mit Abgabe meiner Stimme auch den Kopf hinhalten zu müssen, wie es die Gemeinderäte tun mussten. Ich muss gestehen, dass ich an diesem denkwürdigen Abend die Mitglieder des Gemeinderates nicht um ihr Stimmrecht beneidet habe! Ich weiß aber auch, dass man es sich bei der Entscheidungsfindung in diesem Gremium nicht leicht gemacht hat. Dass die Enttäuschung über diese Entscheidung in Buch Zorn, Wut und Trauer ausgelöst hat, ist natürlich leicht nachzuvollziehen. Zu hoch waren die Erwartungen, zu groß das Engagement des Fördervereins in den letzten Wochen, zu viel ,,Herzblut" war in dieser Angelegenheit bereits ins Schwimmbadbecken geflossen, als dass man dieses Resultat in Buch leicht hätte wegstecken können.
Doch bei aller Brisanz des Themas möchte ich alle unsere Einwohner bitten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich ein demokratisch herbeigeführtes Abstimmungsergebnis des von uns Bürgern gewählten Gemeinderates, bei dem es immer Sieger und Verlierer geben wird, zum Sprengsatz für unser Gemeinwesen entwickeln kann.
Nach dem ,,Wundenlecken", vielleicht mit etwas zeitlichem Abstand, sollte es möglich sein, dass sich alle wieder die Hand zur Versöhnung reichen können. Ich bin der Meinung, dass es unsere kleine Gemeinde, in der wir alle gerne leben, allemal wert ist, dass man für sie kämpft, sich für ein harmonisches Miteinander der verschiedenen Orte zum Wohle des Ganzen gemeinsam einsetzt.
Mag der Graben zwischen Buch und den anderen Gemeindeteilen in diesen Tagen noch so tief erscheinen, ich persönlich möchte mit der Schaufel in der Hand in der ersten Reihe stehen, um ihn zuzuschütten.

Peter Sobik,
Ortsvorsteher Hohenstadt



Es gibt keinen triftigen Grund

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Der Ausgang und der Verlauf der Gemeinderatsversammlung am 24. Januar ist für uns untragbar! Für die Ablehnung der Schwimmbadsanierung können wir absolut keinen triftigen Grund erkennen: Aus technischer Sicht ist laut diverser Ausschreibungen eine Sanierung auf jeden Fall möglich. Bis zu 400 000 Mark wäre die Maßnahme laut Zusage des Bürgenneisters finanzierbar (137 000 Mark Zuschuss aus der Gemeindekasse könnten bereits ausreichen, um das Bad zu retten).
Noch bestehende Bedenken der Gemeinderäte könnten durch konkrete Firmenaus-schreibungen und fachliche Beratung im Detail im Vorfeld zuverlässig abgeklärt werden.
Alle jährlichen Investitionen der Gemeinde Ahorn, egal welcher Art, sind niemals von allen Bürgern der Teilorte gleichermaßen von Nutzen.
Der engagierte und berechtigte Protest der Bürger in diesem Ausmaß darf nicht ignoriert werden. Für uns als Familie mit kleinen Kindern würde ohne das Freibad ein Stück Lebensqualität verloren gehen. Wir würden uns deshalb wünschen, dass Gemeinderat und Förderverein nochmals versuchen, auf sachlicher Ebene eine gemeinsame Sanierungslösung zu finden.
Die Gemeinde Ahorn wirbt auf Postkarten und Infoprospekten großzügig mit den Bildern des Schwimmbades. Wörtlich: ,,Sie finden bei uns: ein kleines, aber reizvolles Freischwimmbad Welche Freizeiteinrichtung könnten diese Bilder und Texte nur annähernd attraktiv ersetzen? Der Gemeinderat ist unserer Meinung nach verpflichtet, das Leben im ländlichen Raum so attraktiv wie möglich mitzugestalten und auch deshalb hat bei objektiver Betrachtung das Schwimmbad in Buch eine faire Chance verdient!

Achim und Simone Frodl,
Eubigheim



Wer hat die Schuld?

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnte
die Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Unsere Familie ist als Mitglied des Fördervereins, auch für den Erhalt unseres Schwimmbades in Buch. Es war deshalb auch für uns unverständlich, daß noch bevor die Feinkostenberechnung (kostenlos) überhaupt erstellt wurde, der Gemeinderat die Renovierung abgelehnte. Das war politisch schlichtweg undiplomatisch und unfair.
Leider können viele Mitbürger Politik und Privates nicht trennen, so daß es zur Zeit zu vielen Reibereien kommt (Schule, Vereine und Handel). Das dürfen wir nicht zulassen! Emotionen müssen weitestgehend beiseite gelegt werden, so daß wir uns in einem ruhigen sachlichen Gespräch wieder auf das eigentliche Problem konzentrieren.
Oder brauchen wir einen Schuldigen? Vielleicht die fehlenden Gelder? Oder die wenigen Sommertage? Oder die vielen Bestimmungen, Verordnungen und Vorschriften in unserem Staat?
Letzendlich geht es um die Sache, ,,Sanierung Schwimmbad"'für die wir jede erdenkliche Möglichkeit prüfen müssen, damit unsere Kinder und wir noch lange Freude an unserem Schwimmbad haben.
Aber bei ,,Buch gegen Eubi" machen wir nicht mit.

Clementine und Norbert Merkert,
Eubigheim



Abgekartetes Spiel

Zum Artikel ,,Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Es besteht kein Zweifel daran, dass ein Gemeinderat, der Gemeinde Ahorn in diesem Fall, die Entscheidungsbefugnis über die Vergabe von Geldern innerhalb einer Gemeinde hat. Politische Entscheidungsträger, und dazu zahlen auch kommunale Gremien, haben aber durch ihr Mandat die Pflicht und Verantwortung einen Konsens zu suchen, der für alle Beteiligten tragbar ist. Das verlangt Fingerspitzengefühl, ohne Zweifel.
Der Ahorner Gemeinderat beschloss, ohne einen Hauch dieses angesprochenen Gefühls, das Bücher Schwimmbad nicht zu sanieren. Die Abstimmung über dieses sicher hochsensible Thema fand hinter verschlossenen Türen statt, ein Indiz dafür, dass sich die Gemeinderäte der Empfindlichkeit der Bücher Bürger scheinbar durchaus bewusst waren. Fakt ist, dass der Beschluss von einem relativ unerfahrenen Gemeinderat gefällt wurde. Die Eubigheimer Gemeinderätin Birgit Hafner dokumentierte ihr Verständnis einer Mandatspflicht eindrucksvoll: ,,Wir reden schon 100 Stunden über das Schwimmbad ,,Ihr hänge das zum Hals raus", fügte sie hinzu.
Viele Bücher Bürger, wie auch wir, können uns der Meinung nicht erwehren, dass der Ortsteil Buch ins Abseits gedrängt und die vorbildliche Initiative des Fördervereins mit Füßen getreten wird. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Unmut nun im Wunsch, den Gemeindeverbund Ahorn aufzulösen, gipfelt. Äußeres Zeichen dafür sind das Zukleben des Schriftzuges ,,Gemeinde Ahorn" auf den Ortsschildern rund um Buch sowie die Rücktrittsaufforderung der Bücher Jugend an den Gemeinderat.
Fakt ist, dass das Bücher Schwimmbad und seine Sanierung wohl schlicht keine Chance bekommen sollte. Als Argument für die Ablehnung diente stets das stark überhöhte Erstangebot von 1,9 Millionen Mark, das allein durch eine erste Grobplanung des Fördervereins auf 1,1 Millionen Mark reduziert wurde. Scheinbar wurde aber intern das Bücher Schwimmbad bereits viel früher ,geschlossen", denn der Ahorner Gemeinderat hatte es nicht einmal nötig, sich für die Vergabe von überkommunalen Fördermitteln zu bewerben. Die Frist dafür läuft am morgigen Dienstag ab.

Waltraud und Volker Honeck, Buch



Geld wichtiger als die Menschen

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat
lehnte Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Vor einigen Jahren waren wir einige Sommer als Bademeisterin und im Kartenverkauf in unserem Familienbad tätig. Es war für uns eine erfahrungsreiche und schöne Zeit. Vor allem lernten wir, dass das Schwimmbad eine wichtige, gesundheitsfördernde und vor allem ein menschenfreundliches Freizeitangebot ist. Ab 7 Uhr waren wir beide schon auf den Beinen, um das Bad für den Betrieb vorzubereiten. Punkt 10 Uhr kamen bereits die ersten Hausfrauen, um in Ruhe ihre Runden zu drehen, bevor sie wieder heim an den Kochherd gingen. Auch Omas und Opas kamen, um zu schwimmen oder ein kleines Schwätzchen zu halten. Den Kindern wäre es am liebsten gewesen, das Bad hätte rund um die Uhr auf. Deshalb holten sie uns teilweise direkt von zu Hause ab, um endlich ins Schwimmbad zu kommen. Viele Kinder trudelten per Fahrrad nachmittags aus den Nachbargemeinden ein, Buch war ja nicht weit.
Die Eltern, auch aus der Umgebung, lieferten ihre Kinder bei uns ab, um sie abends wieder in Empfang zu nehmen. Sie wussten, ihre Kinder sind bei uns sicher und gut aufgehoben. Das ist auch gut möglich, weil unser Schwimmbad überschaubar ist. Dann kommt noch dazu, jeder kennt jeden und auf die Kinder wird geachtet. Viele Schulklassen machten aus ihrem Sportunterricht Schwimmunterricht, was den Kindern sichtlich mehr Spaß machte, als in einer Turnhalle oder auf dem Sportplatz zu schwitzen.
Die Turnerfrauen machten Wassergymnastik und drehten ihre Runden im Wasser statt in der Turnhalle zu laufen. Die Gesundheit kam hierbei nie zu kurz. Arbeiter verbrachten ihre Mittagspause bei uns und nutzten die Zeit, um sich zu erfrischen. Danach ging die Arbeit wieder leichter von der Hand. Familien, Zeltlagerkinder und ihre Betreuer, Urlauber, die auf der Durch-fahrt waren, kamen in unser Schwimmbad. Jung und Alt suchten und fanden Erfrischung und Freizeitentspannung. Kontakte wurden geknüpft, Neuigkeiten erzählt, alles in einer lockeren familiären Atmosphäre. Wer arbeiten musste, kam nach Feierabend, ging schwimmen, spielte Karten oder trank sein Feierabend-Bier. Erinnert Ihr Euch noch? Wer hat nicht alles schwimmen gelernt? Unzählige, ob Jung oder Alt.
Hatten wir Probleme mit der Anlage oder war etwas zu reparieren stand Ottmar, unser Gemeindearbeiter, uns immer hilfsbereit, selbst nach Feierabend, mit Rat und Tat zur Seite. Aber auch an viele Bücher konnten wir uns ohne Bedenken wenden, wenn irgendwas zu tun war. Sie halfen immer, auch wenn es mal spät in der Nacht war. Es packte immer einer mit an, so dass am nächsten Tag der Badebetrieb ungehindert weiterlaufen konnte. Nun soll die dringend erforderliche Sanierung nicht erfolgen. Einigen inkompetenten Leuten ist unser ,,geliebtes Kleinod" schon immer ein Dorn im Auge.
Oder hat der Trend der Zeit auch einige Gemeinderäte brutal erfasst: der ,,Mammon" ist wichtiger - und der Mensch? (der Mensch, der bleibt auf der Strecke)? Es ist traurig und...
Das Schwimmbad Buch ist die einzige Freizeiterholung (außer einem Waldspaziergang) die man im Sommer nutzen kann, ohne größere Entfernungen zurücklegen zu müssen. Man kann zu Fuß gehen, denn nicht jeder hat ein Auto, vor allem nicht Kinder und Jugendliche, um ins Schwimmbad zu gelangen. Soll es das Familienbad in Buch in Zukunft wirklich nicht mehr geben? Kann es aber auch sein, dass alles nur ein böser Traum von uns ist, der sich auflöst und sich alles zum Guten wendet?
Wir würden uns darüber freuen.

Hilde Kolb und Annerose Jodlowski, Buch



Kein Geld für Luxus

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Was wäre, wenn das Schwimmbad nicht in Buch, sondern in Schillingstadt wäre? Würden sich die Bürger von Buch mit den Schillingstädtern für den Erhalt einsetzen?
- Oder vielleicht auch nicht? Wären die Gemeinderäte von Buch dann auch bei den neun Stimmen gegen die Sanierung?
So langsam geht es mir auf den Geist, wenn ich immer davon höre und lese, dass an allem nur die Eubigheimer schuld seien:
Allmählich glaube ich, dass es gar nicht mehr nur um das Schwimmbad, sondern darum geht, wie wir es den Eubigheimern heimzahlen können. Die Stimmungsmacher sollten doch wissen, wie viele Eubigheimer Bürger Mitglieder vom Förderverein sind, sicherlich mehr als von allen Orts-teilen zusammen.
Genauso sollten die Badegäste von Buch schon bemerkt haben, dass von der Gemeinde Ahorn ebenfalls die Eubigheimer, außer natürlich die Bücher selbst, die meisten Besucher des Bades stellen. Deshalb frage ich mich, warum wollen die Bücher ausgerechnet uns dafür verantwortlich machen, dass die Gemeinde kein Geld für einen Luxus wie dieses Schwimmbad hat. Jeder, der neutral an diese Sache herangeht, kommt unweigerlich auf denselben Nenner. Es wurde geschrieben, wir wären neidisch aufs Bücher Schwimmbad. Vielleicht sind die Bücher neidisch auf ein Edekageschäft, einen Bäckerladen, Metzgereien, einen Arzt oder Gaststätten.
Diese fürs tägliche Leben wichtige Infrastruktur im Ort zu haben, ist den Leuten möglicherweise wichtiger als ein Schwimmbad. Ich kann mir ein Sommer mit oder ohne Schwimmbad in Buch gut vorstellen.

Hans Bender, Eubigheim



Weniger Lebensqualität

Zu den Artikeln ,,Der Gemeinderat lehnte Sanierung ab"
und ,, Ohne Gefühl" (FN 26. Januar)

Ein Stück Lebensqualität wurde den ,,Büchern" und nicht nur diesen bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde Ahorn am 24. Januar genommen. Mit seiner Entscheidung generell von einer Sanierung des Schwimmbades abzusehen, hat der Gemeinderat nicht nur den Förderverein und seine hervorragend geleistete Arbeit vorgeführt, sondern auch uns, den Familien, die dieses Schwimmbad sehr gerne besuchen, eine schallende Ohrfeige verpaßt. Wir wissen sehr wohl, dass das Damoklesschwert der Schließung schon lange über dieser Einrichtung geschwebt hat, aber wir wissen auch, dass es bisher immer genügend Ratsmitglieder gegeben hat, die sich für eine Erhaltung ausgesprochen haben. Es bedurfte wohl erst eines neuen, unerfahrenen Gemeinderats bestehend aus solchen, die nichts zu sagen haben, und solchen, die das sagen, was die Kollegen von ihnen erwarten, um den Wortführern Klaus Henrich und Harald Kaibel genügend Macht zum endgültigen Vernichtungsschlag zu verleihen.
Was in dieser Sitzung in puncto Antragstellung und deren Reihenfolge in der Abstimmung gelaufen zu sein scheint, erinnert doch schon sehr an das Theater ,,Der Hannes und sein Bürgermeister". Das Spiel war abgekartet und feige. Feige deshalb, weil man zu dieser Entscheidung eine geheime Abstimmung wünschte. Ein Gemeinderat, der persönliche Anfeindungen fürchtet, weil er offen zu seiner Meinung (wenn es wirklich seine sein sollte) steht, sollte sich eine erneute Kandidatur vor der nächsten Wahl noch einmal gründlich überlegen, denn es stehen bestimmt noch mehr Entscheidungen aus, die einigen Bürgern nicht gefallen werden. Den Vorwurf der Kungelei werden sich einige Ratsmitglieder wohl gefallen lassen müssen.
Uberlegen werden sich nun wohl auch die Bücher und nicht wenige Freunde des Schwimmbades aus der näheren Umgebung, wie man auf die getroffene Entscheidung angemessen reagiert. An der für nächsten Sonntag geplanten Demonstration werden sicherlich viele Familien teilnehmen, die sich nun in Zukunft in die ohnehin schon vollen Schwimmbäder der Umgebung zwängen müssen. Wir werden das familiäre Ambiente des Bücher Schwimmbades sehr vermissen und der Gemeinde Ahorn dafür unseren Dank erweisen.

Bernadette Kempf, Brehmen



Alle Aspekte berücksichtigen

Zum Artikel ,,Der Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Mit Betroffenheit verfolge ich in den vergangenen Wochen die Diskussion um die Erhaltung oder Schließung des Schwimmbads in Buch. Ich habe den Eindruck, dass da oft auch aneinander vorbei geredet wird. Einer meiner Lehrer hat mir beigebracht, dass jedes Problem zwei Ebenen hätte, die man berücksichtigen müsse: Die Sach- und die Beziehungsebene.
Da steht zum einen die Sachebene. Da kann nach rein nüchternen, wirtschaftlichen Uberlegungen das Schwimmbad in Buch gehalten werden - oder würde das die Gemeinde Ahorn überfordern? Hier spielen Fördermittel, Eigenbeitrag der Bücher und manches mehr hinein.
Zum anderen ist da eben auch die Beziehungsebene da. Oder, um es mit anderen Worten zu sagen: Das Gefühl, der ,,Bauch". Und da hat sich bei vielen Büchern offenbar das Gefühl eingeschlichen, dass es bei einigen Gemeinderäten gar nicht um diese Sachfrage gehe, sondern das Schwimmbad nur im falschen Ortsteil stünde - nach dem Motto: ,,Stünde es in Eubigheim, wäre die Finanzierung längst beschlossen - aber mit uns Büchern kann man es ja machen".
Vergleichbares kenne ich auch aus meinem Wohnort Uiffingen. Auch die Uiffinger haben in den 27 Jahren seit der Eingemeindung nach Boxberg immer wieder mal das Gefühl gehabt, gegenüber anderen Ortsteilen benachteiligt zu werden - ob im jeweiligen Einzelfall zu Recht oder zu Unrecht, sei dahingestellt. Solche Gefühle sitzen oft tief, bisweilen spielen auch uralte Ressentiments zwischen den Ortschaften hinein. Und auch sie gilt es zu berücksichtigen, so unlogisch sie auch sein mögen, um des Friedens in der Gesamtgemeinde willen.
Nun darf es bei so einer Frage natürlich nicht nach dem ,,Vogelnestprinzip" gehen. Man kennt es ja, wenn die Vogelmama mit dem Wurm zum Vogelnest zurückkommt, stopft sie ihn demjenigen Kind in den Schnabel, das den Schnabel am weitesten aufreißt und am lautesten schreit. So läuft es leider ja manchmal auch bei den Menschen. Wer am ,lautesten schreit und protestiert und fordert, bekommt seinen Teil, die Bescheidenen gehen leer aus. Aber das scheint mir hier nicht der Fall zu sein. Die Bücher protestieren ja nicht nur, sie tun auch etwas konkret für ihr Schwimmbad. Die Dorffeste wie auch das Engagement in dem Förderverein sprechen für sich.

Stefan Albert, Pfarrer, Uiffingen



Gibt es noch Hoffnung?

Zum Artikel "Der Gemeinderat lehnte
Sanierung ab" (FN 26. Januar)

Am 24. Januar wurde in der öffentlichen Gemeinderatssitzung der Gemeinde Ahorn die Sanierung des Schwimmbades Ahorn im Ortsteil Buch abgelehnt. Das Urteil schien für uns vernichtend. Wut, Ärger, Zorn und Enttäuschung machten sich bei uns und vielen anderen Zuhörern breit. Wir konnten nur verständnislos den Kopf schütteln. Diese Entscheidung können wir so nicht akzeptieren.
Wie konnte es zu diesem Urteil kommen? Für uns stellt sich mittlerweile die Frage, ob die Beschlussfassenden optimal informiert waren. Wurden Informationen über Fakten an die Gemeinderäte eventuell gar nicht oder erst sehr spät weitergeleitet bzw. gab es sogar Informationsstopps seitens des Bürgermeisters? Machte sich wirklich jeder der Entscheidungsbefugten ein genaues Bild über die finanzielle Situation in Bezug auf das Schwimmbad Ahorn? Wurden alle Anträge im Hinblick auf Sanierung und Instandhaltung des Schwimmbades eingehend geprüft? Gab es Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Vorstand des Fördervereins und den Gemeinderäten? Viele Fragen! Wir warten auf Antworten.
Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen an einzelne Personen. Dennoch gehen wir nicht davon aus, dass jeder der Gemeinderäte nach bestem Wissen und Gewissen entschieden hat. Schade nur, dass aufgrund der emotionsgeladenen Stimmung die Gemeinderäte ihre Meinung nicht öffentlich äußern wollten, Für das große Engagement der Vorsitzenden des Fördervereins, für ihre Einsatzbereitschaft sind wir dankbar. Wir sind froh, dass es Menschen gibt, die trotz Widerstände an dem festhalten, was sie, wie auch wir, für gut und richtig halten, wohlwissentlich, dass auch hier Fehler gemacht worden sind.
Wir gehen davon aus und fordern dies auch, dass von den Verantwortlichen, sprich Bürgermeister, Gemeinderäten sowie den Vorsitzenden des Fördervereins das gemeinsame Gespräch erneut aufgegriffen wird. Wir erwarten Kompromissbereitschaft und Unvoreingenommenheit aller Seiten, zumal trotz oder gerade wegen des Gemeinderatsbeschlusses die Zahl der Mitglieder und Befürworter weiterhin wächst.
Außerdem können wir uns einen Sommer ohne ,,Bücher Schwimmbad" einfach nicht vorstellen.

Ester und Nicole Wrana, Eubigheim